Rupertiwinkel

Die Salzach ist hier auf bayerischer Seite nicht nahe zu erkunden, da unterhalb Asten, die Wege dazu fehlen. Die Routen sind hier weit im Hintergrund geführt, wenn man von Tittmoning in Richtung Burghausen marschieren will

Rupertiwinkel ist nicht Chiemgau !

Ursprünglich (ab dem 6. Jahrhundert) gehörte das Gebiet des späteren Rupertiwinkels zum damaligen "Salzburggau" und war Teil des bayerischen Stammesherzogtums. Verstreuten Grundbesitz in der Gegend besaß die Salzburger Kirche bereits in frühester Zeit. So übergab beispielsweise der Bayernherzog Theodo um das Jahr 700 das Dorf Piding mit 30 Bauernhöfen an den ersten Salzburger Bischof Rupert. Nachdem 1229 die Grafen von Lebenau ausgestorben waren, konnte sich Erzbischof Eberhard II. deren Herrschaftsgebiet (u.a. die Nordhälfte des späteren Rupertiwinkels nördlich und östlich des Waginger Sees) sichern. Mit dem Aussterben der Grafen von Plain 1260 fiel ihr Gebiet (u.a. die südliche Hälfte des späteren Rupertiwinkels südlich und westlich des Waginger Sees) schließlich an den Erzbischof.

 

Eine interessante Grenze innerhalb Altbayerns

Foto: Josef Ober,Asten

Grenzstein bei km 20,0 an der Salzach

wurde ganz neu nach dem letzten Hochwasser wieder freigelegt, er zeigt nach 20 km bis zur Mündung der Salzach


Mit der Anerkennung der Grenzen durch den Bayernherzog im Jahr 1275 ging die Ablösung Salzburgs von Bayern in ihre letzte Phase. Durch die Erlassung einer eigenen Landesordnung durch den Erzbischof wurde Salzburg dann 1328 ein weitgehend eigenständiger Staat innerhalb des Heiligen Römischen Reiches. Der spätere "Rupertiwinkel" war wegen seines fruchtbaren Bodens die "Kornkammer" Salzburgs. Er gehörte zum salzburgischen "Land vor dem Gebirg", das erst im späten 19. Jahrhundert den Namen Flachgau erhielt, in Anlehnung an die anderen (mittelalterlichen) Landschaftsbezeichnungen (Pinzgau, Pongau, Lungau).

 

Grenzstein aus dem Jahre 1721

War der Grenzstein zwischen Salzburg und Bayern Richtung Osten (Fluss Salzach) als 22 ter Stein von der Mündung her, als auch der Eckstein für die nördliche Grenze des Erzstiftes Salzburg gegenüber des Kurfürstentums Bayern.


Das Land Salzburg kam 1810 zusammen mit der Fürstpropstei Berchtesgaden zum Königreich Bayern. Beim endgültigen Anschluss von Salzburg an Österreich im Jahr 1816 verblieb der Rupertiwinkel bei Bayern, da Metternich in den Verhandlungen auf dem Wiener Kongress auf ihn verzichtete. Nach 1816 kam dann allmählich der Name "Rupertiwinkel" für dieses ehemals salzburgische Gebiet in Gebrauch.
Kulturell ist der Rupertiwinkel auch heute noch sehr mit dem Salzburger Land verbunden. Als Beispiele sind unter anderem zu nennen das Aperschnalzen und die Bauform des "Salzburger Flachgauhofs". Sprachwissenschaftler orteten die letzten Reste des alten Salzburger Dialekts im Gebiet des Rupertiwinkels.

Entwonnen folgender Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rupertiwinkel